25.09.2011

Deutsche Heilstätte zu Loschwitz

Caritas. Album von Original-Beiträgen Dresdner Dichter und Schriftsteller. Dresden 1878Deutsche Heilstätte zu Loschwitz


1872 - 1919


Zur Förderung der Tätigkeit dieser Einrichtung beteiligte sich Mathilde Wesendonck mit einer kleinen Gedichtesammlung im Buch Caritas - Album von Original-Beiträgen Dresdner Dichter und Schriftsteller. 


Hermann Scherenberg: Marie Simon, 1871(2 Vergrößern) Diese externer Link Google-Maps Heilstätte bei Loschwitz (Deutsche Heilstätte für Invaliden und Kranke zu Loschwitz unter dem Protectorate Ihrer Majestät der Königin Carola von Sachsen) wurde von der Sorbin externer Wiki-Link Marie Simon (* 26.08.1824, Doberschau - † 21.02.1877, Loschwitz) aus tiefstem Herzen nach den Erlebnissen von 1871 begründet. Sie war Directorialabgeordnete des externer Wiki-Link Albert-Vereins (Aufsicht über die Krankenpflegerinnen und Leitung der Armenkrankenpflege) und Ordensdame des externer Wiki-Link Sidonien-Ordens (von König externer Wiki-Link Johann I. von Sachsen). Mit der Eröffnung dieser Einrichtung am 23.04.1872 fanden rund 25 Patienten hier Aufnahme. 1875 wurde diese Einrichtung zu einer Stiftung des Roten Kreuzes. Sie war eine Ausbildungsstätte von Pflegerinnen ("Albertinerinnen", "Rote-Kreuz-Schwestern"). Eines ihrer Verdienste war, dass die Krankenpflege als Beruf anerkannt wurde. Sie leitete diese Einrichtung bis zu ihrem Tod.

Deutsche Heilstätte Loschwitz
Ausschnitt: Deutsche Heilstätte zu Loschwitz, Wunderlichstraße - Ecke Carolastraße (heute: Schevenstraße).
Plan von Dresden 1905. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon 1905. Band 5. Leipzig 1906. [1]
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Ihre Kriegseinsätze waren zum einen bei der externer Wiki-Link Schlacht bei Königgrätz im Deutschen Krieg 1866 und zum anderen im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71.

Heilstätte zu Loschwitz Carola - Königin von Sachsen Caritas - Album von Original-Beiträgen
Titelseiten des Buches. [2]
Heilstätte zu Loschwitz. Entw.: Prof. G. Graff, H. Bürkner F. C. T.
Carola - Königin von Sachsen. Zeichnung: A. Diethe, Foto: F. & O. Brockmann's Nachf.
Caritas - Album von Original-Beiträgen. Dresden 1878
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externer Wiki-Link Carola, Prinzessin von Wasa (Karoline Friederike Franziska Stephanie Amelie Cecilie) (* 05.08.1833, Schloss Schönbrunn - † 15.12.1907, Dresden), geb. Prinzessin Wasa-Holstein-Gottorp war als Gemahlin des Königs externer Wiki-Link Albert I. (* 23.04.1828, Dresden - † 19.06.1902, Sibyllenort) die letzte Königin von Sachsen.

Werthmann: Die Deutsche Heilstätte in Loschwitz
Werthmann: Die Deutsche Heilstätte in Loschwitz. [3]
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1894 und 1902 wurde die Einrichtung erweitert. Zivilpersonen wurden gegen ein entsprechendes Entgelt hier behandelt und betreut. Ehemalige deutsche Soldaten und Kriegsinvaliden fanden hier kostenlose Behandlung, Betreuung und Genesung.
1912 wurde sie dann geschlossen. Grund war ein Rückgang der Patienten. Die Stadt Dresden wurde neue Besitzerin und verkaufte dieses Grundstück an die externer Link Elisabeth-von-Pohland-Stiftung (Unterhaltung des Genesungshauses "Augustenhaus" und Errichtung und Betrieb von Genesungshäusern zur Aufnahme und Verpflegung von bedürftigen und ehrbaren Männern, Frauen und Kindern).
Mit dem 1. Weltkrieg wurden hier wieder Soldaten medizinisch und seelig betreut. Mit dem Ende des Krieges 1919 wurde sie dann für immer geschlossen und die Gebäude auf dem Gelände wurden zu Wohnhäusern umgebaut. [4]  

Aus der Einleitung von F. von Criegern:
Bei der Fahrt von Dresden, den schönen Elbstrom hinauf, erblickt man unmittelbar hinter den bekannten drei Schlössern an der Stelle, wo der Mordgrund das Elbthal erreicht, ein einfaches Gebäude auf halber Bergeshöhe, von dem die weiße Fahne mit dem rothen Kreuze herabweht, ein Zeichen, daß dort die Liebe für den leidenden Mitmenschen sorgt. In diesem Hause befindet sich die deutsche Heilstätte für Invaliden und Kranke.
Als die nunmehr verstorbene Marie Simon im Anfange des Jahres 1871 aus Frankreich, wo dieselbe rastlos im Dienste der freiwilligen Krankenpflege thätig gewesen war und manchen Streiter für König und Vaterland die schweren Leiden des Schmerzenslagers erleichtert hatte, in das Vaterland zurückkehrte, faßte sie den Entschluß, aus eigener Kraft und mit den Mitteln, welche ihr von den Freunden ihres Liebeswerkes zuströmen würden, eine Stätte für die im Kampfe für das Vaterland hilfsbedürftig Gewordenen zu schaffen, in welcher dieselben Alles das finden sollten, was ihnen fehlte: Hülfe, Pflege und Heimath. [5]
 

Bilder:
  1. Vergrößern Caritas. Album von Original-Beiträgen Dresdner Dichter und Schriftsteller. 2. Auflage, Dresden 1878. 
  2. Scherenberg, Hermann: Frau Marie Simon. Directorialabgeordnete des Albert-Vereins auf dem Kriegsschauplatz, Ordensdame des Sidonienordens. Grafik 1871. In: Illustrirte Zeitung, Bd. 57 (1871), S. 69.  

Quellen:
  1. externer Link Plan von Dresden (Dresden mit den Vororten). In: Meyers Großes Konversations-Lexikon 1905. Band 5. Leipzig 1906. 
  2. Caritas. Album von Original-Beiträgen Dresdner Dichter und Schriftsteller. Verlag von E. Pierson's Buchhandlung, Dresden 1878.
  3. Wie 2., S. 13. 
  4. externer Link Dresdner-Stadtteile.de
  5. Wie 2., S. 3.

Links:

Bibliografie:
  • Simon, Marie: Die Krankenpflege, theoretische und praktische Anweisungen. J. J. Weber, Leipzig 1876. 
  • Simon, Marie: Meine Erfahrungen auf dem Gebiete der freiwilligen Krankenpflege im Deutsch-Französischen Kriege 1870 - 71. Briefe und Tagebuchblätter, F. A. Brockhaus, Leipzig 1872. 


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