30.12.2011

Wesendonkstraße Wuppertal

Wesendonkstraße in WuppertalWesendonkstraße Wuppertal


1935

Erinnerung


In Erinnerung an Mathilde Wesendonck wurde 1935 eine Straße in Elberfeld (Wuppertal) nach ihr umbenannt.

 
Sie befindet sich im Osten des Stadtteils Elberfeld in Wuppertal im Bundesland Nordrhein-Westfalen (Straßenschlüssel: 3637). Sie verläuft zwischen der Straße Kipdorf im Norden und der Bundesallee im Süden im PLZ-Bereich 42103. Ziemlich mittig wird die externer Link Google-Maps Wesendonkstraße von der Straße Hofaue gekreuzt. Der südliche Straßenabschnitt überspannt mit einer Brücke die Wupper. Sie hat eine Gesamtläng von ca. 251 Meter und ist eine externer Link Einbahnstraße Richtung Norden/Kipdorf sowie als Zone 30 ausgewiesen. [1, 2]
Auf Beschluss der Stadtverordneten-Versammlung wurde sie umbenannt. Als Herkunft wird Folgendes angeführt: [3]
Mathilde (eigentlich Agnes) Wesendonk, geb. Luckemeyer (1828 - 1902), am Kipdorf geboren, mit dem Kaufmann Otto Wesendonk (1815 - 1896) verheiratet. Eine enge Freundschaft verband sie mit Richard Wagner, der die von ihr verfassten "Fünf Gedichte" vertonte (Wesendonk-Lieder). Sie hatte großen Einfluss auf Wagners Schaffen.
Vor der Umbenennung hieß diese Straße Wasserstraße (lt. Protokoll vom 23.09.1864, von Kipdorf zur Wupper) und Kleine Bleichstraße (lt. Protokoll vom 11.08.1874, Fortsetzung nach Süden). [3]
Die Grundlage für die Textilindustrie hatte 1527 externer Link Wikipedia Herzog Johann III. von Kleve-Jülich-Berg den Bleichern im Wuppertal mit der berühmten „Garnnahrung“ gegeben, die diesen das alleinige Recht zum Bleichen und Zwirnen von Leinengarnen in seinen Ländern gab – kein Wunder, dass viele Wuppertaler Straßen an das Textilgewerbe erinnern. [4]

Stadtplan Wuppertal-Elberfeld 1903
Kartenausschnitt aus einem Stadtplan Wuppertal-Elberfeld 1903.

Als Erläuterung auf dem Starßenschild wird angegeben: Mathilde Wesendonck (1828 - 1902), Schriftstellerin. Der Mitarbeiter der Stadt Wuppertal (Vermessung, Katasteramt, Geodaten), Frank Hörster, teilte mir in seiner Mail vom 26.09.2017 dazu mit:
Die Benennung der Straße wurde 1935 von der Stadtverordneten Versammlung beschlossen, eine Begründung zu Namen ist nicht bekannt. Grund zur Umbenennung ist wahrscheinlich die Beseitigung von doppelten Straßennamen wegen der Stadtgründung Wuppertals im Jahre 1929. Der Beschluss dazu ist vermutlich im Stadtarchiv abgelegt. Entsprechende Links sind nicht bekannt. [3]
Unterstützt wird diese Aussage durch die Beilage zum General-Anzeiger der Stadt Wuppertal von 1934. Hier werden für das Jahr 1935 insgesamt 545 Umbenennungen angekündigt.
Zuvor wurde dies bei einer Sitzung der Gemeinderäte am 29.06.1934 zur Kenntnis genommen und letztendlich durch die Kreisleitung der NSDAP entschieden.
Mathilde Wesendonck, die als "Muse" Richard Wagners in die Musikgeschichte eingegangen war, wurde neben Selma von der Heydt, die sich im Vorstand des Vaterländischen Frauenvereins und des Roten Kreuzes engagiert hatte, als einzige die Ehre zuteil, als Wuppertalerin durch einen Straßennamen geehrt zu werden. [5]
Ferner finden viele Wuppertaler Persönlichkeiten, die es fernab jeder Ideologie durchaus verdient gehabt haben, nun Berücksichtigung. Ich denke dabei an die durch ihre Beziehung zu Richard Wagner bekannt gewordene Mathilde Wesendonk. [5]

Wesendonkstraße in Wuppertal
Wesendonkstraße in Wuppertal.
   
Impressionen der Wuppertaler WesendonkstraßePostkarte mit dem "angeblichen" Geburtshaus von Mathilde WesendonckImpressionen der Wuppertaler Wesendonkstraße
Impressionen der Wuppertaler WesendonkstraßeImpressionen der Wuppertaler WesendonkstraßeImpressionen der Wuppertaler Wesendonkstraße
Postkarte mit dem "angeblichen" Geburtshaus von Mathilde Wesendonck und der Platz heute (oben).
Impressionen der Wuppertaler Wesendonkstraße mit dem 2ed-Hand-Shop "Mathilde"
und Blick in die Hofaue Richtung Osten (3).

 

Bilder:
  1. Vergrößern Wesendonkstraße in Wuppertal. [7] 
  2. Kartenausschnitt aus einem Stadtplan Wuppertal-Elberfeld 1903.
  3. Impressionen der Wuppertaler Wesendonkstraße und Hofaue. [6, 7]

Quellen:
  1. externer Link GeoPortal: Stadtplan Wuppertal.  
  2. externer Link StreetDir.  
  3. E-Mail vom 26.09.2017 von Frank Hörster
  4. Stock, Wolfgang: Einleitung. In: Stock, Wolfgang: Wuppertaler Straßennamen. Ihre Herkunft und Bedeutung. Thales Verlag, Essen 2002, S. 9. 
  5. Eckardt, Uwe: Wuppertaler Straßennamen - Spiegel ihrer Zeit. In: Schloßbauverein Burg an der Wupper, Bergischer Geschichtsverein (Hrsg.): Romerike Berge. Zeitschrift für das Bergische Land. 57. Jahrgang, Heft 4, 2007, S. 12, 14.
  6. Brief vom 02.08.2018 von Samira Magdalena Weber
  7. externer Link Google Maps StreetView.

Links:

Bibliografie:
  • Eckardt, Uwe: Wuppertaler Straßennamen - Spiegel ihrer Zeit. In: Schloßbauverein Burg an der Wupper, Bergischer Geschichtsverein (Hrsg.): Romerike Berge. Zeitschrift für das Bergische Land. 57. Jahrgang, Heft 4, 2007, S. 2 - 16. 
  • General-Anzeiger (Hrsg.): Das Straßenverzeichnis Wuppertals. Beilage zum General-Anzeiger der Stadt Wuppertal. Umbenennung von 545 Straßen. Die neuen Straßennamen sind in Klammern gesetzt. Die Umbenennung tritt voraussichtlich im April 1935 in Kraft. Ausgabe Freitag, 14. Dez. 1934. General-Anzeiger, Wuppertal 1934. 
  • StAW: DV 697, Protokoll der Sitzung der Gemeinderäte vom 29.6.1934. 
  • Stock, Wolfgang: Wuppertaler Straßennamen. Ihre Herkunft und Bedeutung. Thales Verlag, Essen 2002.


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