03.09.2010

Alkestis

Mathilde Wesendonck: Alkestis. 1881Alkestis


1881, 1898

Schauspiel


Im Jahr 1881 veröffentlichte Mathilde Wesendonck ihr Schauspiel Alkestis und 1898 erfolgte eine zweite Auflage.

  
1881 veröffentlicht Mathilde Wesendonck im Verlag / Druckerei von Otto Friedrich Dürr, Leipzig, ihr Schauspiel in vier Aufzügen, Alkestis (53 S.) [ZBZ BM 403 | Magazin 06] [SBB Vh 2287].
Eine zweite Auflage kam 1898 als luxuriöser Privatdruck heraus (69 S.; Schulzesche Hof-Buchdruckerei, A. Schwartz, Oldenburg) [ZBZ BJ 2030].
In neuerer Zeit erschienen Reprint-Neuauflagen dieses Werkes.  
 
Wesendonck, Mathilde: Alkestis. 1. Ausgabe Leipzig 1881 Wesendonck, Mathilde: Alkestis. 2. Ausgabe Oldenburg 1898
Wesendonck, Mathilde: Alkestis. 1. Ausgabe Leipzig 1881. 2. Ausgabe Oldenburg 1898. 
 
Dieses Drama hat sie frei nach dem klassischen griechischen Vorbild von externer Wiki-Link Euripides bearbeitet.
Alkestis ist das einzige Drama von ihr, welches auf einer Bühne aufgeführt wurde. Die Uraufführung fand am 16. April 1881 in Dresden unter Teilnahme von Johannes Brahms statt. Er begleitete einige seiner Liebesliederwalzer für Sopran, Alt, Tenor und Bass.

Titel, Personenaufstellung und Vierter Akt, Scene 3.
    
Vierter Akt, Scene 3 [1]
Admet.
Dem Blinden gleich, der plötzlich sehend wird,
Steh' ich geblendet von der Wonne Glanz,
Den Blick zu Boden heftend, bis er tauge,
Selbst sonnenhaft, zu tragen so viel Licht!

(Zu Alkestis.)
Alkestis! Mein Gemahl! Noch einmal will
Beglückter ich an Deiner Seite schreiten
Und Dich wie einst zum Brautgemach geleiten!
Dort ruhe wonnig bis zum dritten Tage,
Wo sich das Siegel löst vom schönen Munde,
Und Du, wie in der ersten heil'gen Stunde,
Mir Herz und Hand zu neuem Leben reichst,
Zum unauflösbar segensreichen Bunde! -

(Zu seiner Umgebung.)
Verkündet denn den Bürgern, wie mein Schmerz
In Heil und Segen sich verwandelt habe!
Im ganzen Reich soll man des Königs Freude
Mit Tänzen feiern und mit Opferduft,
Und sie, die Trauer trugen mit dem Fürsten,
Sie theilen nun sein namenloses Glück!

Ende.

 
 
(2) externer Wiki-Link Alkestis ist in der griechischen Mythologie die Tochter des iolkischen Königs Pelias und Anaxibia, die Schwester des Akastos, der Peisidike, der Pelopeia und der Hippothoë. Als Gattin des Admetos bietet sie für diesen ihr Leben. Sie wurde in der Literatur zu einem Symbol der grenzenlosen Gattenliebe.
 
Die Sage:
 
Alkestis war die schönste der Töchter des Königs Pelias, weshalb viele Herrscher um sie freiten. Ihr Vater aber ließ verkünden, dass nur der seine Tochter zur Frau bekomme, dem es gelinge, einen Eber und einen Löwen vor den Hochzeitswagen zu spannen.

Das glückte Admetos mit Hilfe des Apollon. Dieser war einst von Zeus dazu gezwungen worden, Admetos’ Schafe und Rinder zu hüten, weil er aus Rache für den Mord des Zeus an seinem Sohn Asklepios die Kyklopen getötet hatte. Da Admetos ihn als Fremden freundlich aufgenommen hatte, half er schließlich bei der für einen Menschen undurchführbaren Aufgabe. So gewann Admetos Alkestis. Er versäumte es aber, der Artemis vor der Vermählung ein Opfer darzubringen. Beleidigt sandte die Göttin daraufhin Schlangen in das Hochzeitsgemach des Paares – zum Zeichen, dass Admetos bald sterben müsse. Doch Apollon konnte den Moiren, den Schicksalgöttinnen, das Versprechen abringen, dass Admetos leben werde, wenn jemand an seiner Stelle in den Tod ginge. Da sonst niemand hierzu bereit war, opferte sich Alkestis für ihn.

Als kurz darauf Herakles bei Admetos zu Besuch weilte, bot er sich an, Alkestis als Dank für die bei ihm erfahrene Gastfreundschaft zu retten: Der Held versteckt sich neben dem Grab der frisch Verstorbenen, und als Thanatos erschien, um Alkestis abzuholen, bezwang er den Gott des Todes im Ringkampf. Thanatos floh und Herakles brachte sie heil an ihren Gatten zurück. (Handlung des Dramas Alkestis von Euripides).

Eine andere Version der Errettung Alkestis’ erzählt, dass Persephone, die Gattin des Hades, von der Opferbereitschaft der liebenden Alkestis so angetan war, dass sie der jungen Frau gestattete, zu ihrem Gatten zurückzukehren.
 
 
Bilder:
  1. Wesendonck, Mathilde: Alkestis. 1881.
  2. Alceste: Gestaltet von Sir Edward Coley Burne-Jones (* 1833 - † 1898) gemalt von Lucy Faulkner Orrinsmith (* 1839 - † 1910) für Morris, Marshall, Faulkner & Company.

Quellen:
  1. Wesendonck, Mathilde: Alkestis. 1881, S. 52 - 53.

Links:

Bibliografie:
  • Alkestis. Schauspiel in vier Aufzügen. Nach dem Griechischen frei bearbeitet von Mathilde Wesendonck. Druck von Otto Dürr, Leipzig 1881.
  • Alkestis. Schauspiel in vier Aufzügen. Nach dem Griechischen frei bearbeitet von Mathilde Wesendonck. Schulzesche Hof-Buchdruckerei, A. Schwartz, Oldenburg 1898.


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