02.08.2010

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Briefwappen Mathilde WesendonckSie haben sich gefunden


1884

Gedicht 


Ein Gedicht von Mathilde Wesendonck aus dem Jahre 1884.
 
  
Dieses Gedicht ist Teil des Autografen-Zyklus Die Jungfrau am Traunsee, welcher sich als Manuskript [II A 9] in ihrem Nachlass befindet. [1]
Dieses Gedichte wurden zu Lebzeiten nicht veröffentlicht. Ein Abdruck erfolgte im Buch von Judith Cabaud Mathilde Wesendonck ou le rêve d'Isolde, 1990 [2].
 
Altmünster am Traunsee mit Traunstein und der "schlafenden Griechin"
Altmünster am Traunsee mit Traunstein und der "schlafenden Griechin". (2)
  
 
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Zwei muthige, junge Herzen,
Entschlossen treu zu theilen
So Wonnen wie auch Schmerzen!

Weiss keiner wie's gekommen
Entflohen war ihr Frieden,
Die so heiss sich liebten
Sie waren geschieden.

Ein Jeder barg vor'm Andern
Den Riss der Trennungs Wunde
Doch Keiner thöricht wähnte
Dass heil es je gesunde!

Ein Schicksal gross, gewaltig,
Im Leben schied die Beiden,
Doch mochten sie im Tode
Nimmer mehr sich meiden!
 
In tiefem Todes Frieden
Ruht sie zu seinen Füssen,
Er mag den Blick nicht wenden
Vom todten Antlitz, dem Süssen! [1]

 
  
Bilder:
  1. Monogramm Mathilde Wesendonck auf einem Briefbogen.
  2. Altmünster am Traunsee mit Traunstein und der "schlafenden Griechin". Ansichtskarte. 

Quellen:
  1. Stadtarchiv Zürich VII. 84. 2. II. A. Manuskripte. 
  2. Cabaud, Judith: Mathilde Wesendonck ou le rêve d'Isolde. Actes Sud, Hubert Nyssen Editeur, Arles 1990, S. 405.
 
Links:
 
Bibliografie:
  • Cabaud, Judith: Mathilde Wesendonck ou le rêve d'Isolde. Actes Sud, Hubert Nyssen Editeur, Arles 1990.  
  • Stadtarchiv Zürich VII. 84. 2. II. A. Manuskripte. 


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